KONSTRUKTIV MIT AGGRESSION UMGEHEN – Teil 1

 

Wie gehen Sie mit Aggression um?

Machen Sie einen Perspektivenwechsel.

 

 

pixabay (PublicDomainPictures)

 

 

Aggression gehört genau so zu uns, wie andere Gefühle auch. So, wie Sie plötzlich Traurigkeit empfinden können, kann Sie eine Situation aggressiv machen.

 

Umgang mit Aggression, die von außen kommt

Wie gehen Sie mit Aggression um, die von außen auf Sie zu kommt?

Dabei spielt es übrigens eine geringe Rolle, ob Sie meinen, Ihren Teil dazu beigetragen zu haben oder ob Sie denken, dass Sie unschuldig waren.

 

Die Situation: Jemand schreit Sie an.

Was tun Sie?

Es spielt eine Rolle, wie nahe Ihnen diese Person steht. Das entscheidet darüber, wie wichtig es ist, sich auf diese Aggression einzulassen. Wenn Ihnen ein Unbekannter auf der Straße blöd kommt, dann ist das etwas anderes als wenn Sie Ihr Partner oder Ihr Chef harsch angeht.

Dementsprechend wird es in Ihnen unterschiedliche Gefühle auslösen.

Die einfachste Situation ist wohl der große Unbekannte auf der Straße, der Sie aus einer Laune heraus unflätig anmacht.

Was tun Sie?

Natürlich spielt eine Rolle, wie Sie sich an diesem Tag gerade fühlen.

Wir gehen von der Situation aus, dass es Ihnen gut geht. Sie sind guter Dinge. Da herrscht Sie plötzlich wer an, Sie würden Ihm im Weg stehen.

Dank Ihrer guten Stimmung schaffen Sie es entspannt zu bleiben und Ihm sogar zu sagen, dass Sie Ihn nicht gesehen hätten. Die Gründe für sein Verhalten sind Ihnen ziemlich egal. Sie kennen diese Person nicht und sie ist Ihnen nicht wichtig. Vielleicht erklären Sie sich seine Reaktion damit, dass er einen schlechten Tag hatte. Für mehr Auseinandersetzung ist Ihnen Ihre Zeit zu schade. Vielleicht entschuldigen Sie sich sogar bei Ihm, wenn Sie meinen, dass Sie damit schneller Ihrer Wege gehen können.

 

Wie schaut es aus, wenn Sie von einem Freund angeblafft werden?

Womöglich kennen Sie ihn so gut dass Sie wissen, dass er im Moment eine schwierige Phase durchlebt. Er ist einfach angespannt und Sie können darüber hinweg sehen. Wenn nötig können Sie ihn in ein paar Tagen nochmals darauf ansprechen. Die Situation lässt sich in Wohlgefallen auflösen.

 

Der Aggressor ist Ihr Vorgesetzter

Jetzt wird die Situation etwas schwieriger.

Sie waren womöglich einfach zum gegebenen Zeitpunkt am falschen Ort. Wer weiß, welche schwierigen Situationen er heute bereits hatte. Dann laufen ausgerechnet Sie ihm auch noch über den Weg. Alle Kleinigkeiten, die Ihn an Ihrer Art und Weise, an Ihren Taten, über die letzten Wochen provoziert haben, fliegen Ihnen nun um die Ohren.

Was tun Sie?

Warten Sie ab, bis sich die Situation von alleine wieder beruhigt?

Verlangen Sie ein Gespräch mit ihm?

Oder kündigen Sie?

Was tun Sie, wenn er sagt: „Mit Ihnen diskutiere ich nicht!“

Sie haben die Möglichkeit schriftlich auf ihn zu zu gehen oder sich an den nächst Höheren der Geschäftsleitung zu wenden. Oder?

 

Perspektivenwechsel

Eine ganz andere Möglichkeit ist es, zu verstehen, dass Aggression einfach ein Gefühl ist.

Sie wissen, dass das, was auf Sie niederprasselt, nichts direkt mit Ihnen zu tun hat. Sie sind lediglich der Auslöser für eine angestaute Situation.

Das ist sehr unangenehm.

Sie dürfen sich wehren.

Es kommt allerdings auf die Art und Weise an, wie Sie sich wehren.

Auch Ihrem Chef dürfen Sie sagen, dass Sie diesen Ton nicht mögen und dass er sachlich mit Ihnen reden kann.

Von Vorteil ist es, wenn Sie einfach drüber stehen können, weil Sie verstehen, dass Aggressionen eine Explosion aufgestauter Gefühle ist.

Was in diesem Moment an Worten fällt, muss nicht unbedingt ausdiskutiert werden. Der andere war in diesem Moment mit seiner Situation überfordert.

Er konnte gerade nicht anders.

Das Pulverfass ist einfach geplatzt.

Wenn Sie das so verstehen können, dann ändert sich Ihre eigene Ansicht und Sie brauchen nicht unbedingt verletzt zu reagieren.

Denn eine solche Situation brauchen Sie nicht zu 100 Prozent ernst zu nehmen.

 

Sie sind kein Opfer, sondern Sie haben die volle Macht über die Situation

Genießen Sie es. Denn Sie haben sich unter Kontrolle.

Ihr Chef hingegen macht die Situation für sich peinlich, weil er negativ auffällt. Auf diese Weise mindert er den Respekt, den man ihm gegenüber üblicherweise entgegen bringt.

Im besten Fall löst er Angst aus. Damit hat er Macht gegenüber Untergebenen.

Aber eigentlich hat er die größte Angst vor sich selber.

Davor, dass ihm alles über den Kopf wächst. Davor, dass man ihm seinen Rang abspricht.

 

Ein gutes Klima schaffen

Wenn Sie ein gutes Klima schaffen wollen, dann gehen Sie auf ihn zu. Bieten Sie ihm an, sachlich die Situation ins Reine zu bringen.

Tun Sie das nicht unterwürfig, denn dazu haben Sie keinen Grund.

Halten Sie sich dabei mit Vorwürfen zurück. Machen Sie Vorschläge, was Sie selber verbessern könnten.

Ein solches konstruktives Vorgehen wird er höchst wahrscheinlich als Friedensangebot verstehen. (Und selber froh sein über ein entspannteres Arbeitsverhältnis).

 

Viel Erfolg!

 

Lesen Sie am nächsten Donnerstag Teil 2: Umgang mit der eigenen Aggression.

 


Ihre Heilpraktikerin in Bad Aibling, Jennifer Gruber 08061 386 93 19.